TIPPS & TRICKS

Grundsätzlich ist Solidarität das wichtigste! Gib auf die Leute um Dich acht. Kenne Deine Rechte und Möglichkeiten um Dich und andere vor Repression zu schützen. Beobachtest Du zum Beispiel Übergriffe durch die Polizei, schau hin und nicht weg. Oft ist es am besten, aus einer gewissen Distanz die Betroffenen über ihre Rechte zu informieren z.B. über das Recht auf Aussageverweigerung.

BEI KONTAKT MIT DER POLIZEI
Auch Polizei, Staatsanwält*innen und private Sicherheitsdienste dürfen nicht alles. Kennst Du Deine Rechte, so kannst Du Dich besser wehren und bist weniger leicht einzuschüchtern.

Ganz wichtig: Ich säge nüt! Du musst der Polizei nur sagen, was auf Deinem Ausweis steht. Also: Namen, Vornamen, Meldeadresse, Heimatort und Geburtsdatum, das ist alles. Bei allem anderen: Verweigere immer Deine Aussage, lass dich nicht auf Diskussionen ein!

BEI EINER FESTNAHME
– Rufe den umstehenden Deinen Namen und Geburtstag zu, dass sie Dich beim lokalen Antirep melden können
– Die Polizei darf Dich vorläufig für maximal 24 Stunden festnehmen.
– Merke dir die Namen der Polizist*innen.
– Frauen werden von Frauen gefilzt und Männer von Männern
– Du kannst von Anfang an eine Rechtsvertretung beiziehen
– Kontrolliere alle Dokumente und Protokolle genau, verweigere aber die Unterschrift, Du hast das Recht dazu!- Verlange, dass Sachen wie PC, Handy oder Agenda «versiegelt» werden.
– Für Erkennungsdienstliche Massnahmen (ED) wie Fotos, Fingerabdrücke, braucht es eine staatsnwaltschaftliche Anordnung. Verlange diese immer eine schriftlich.DNA-Proben können von der Polizei selbständig angeordnet und durchgeführt werden.- Wenn Du wieder frei bist, schreib ein persönliches und detailliertes Gedankenprotokoll der Geschehnisse.
– Wenn Du von der Polizei verletzt wirst, lass Dir so schnell wie möglich ein ärztliches Attest ausstellen.
– Melde Dich beim lokalen Antriep. Es leistet psychische und juristische Unterstützung, und kann wenn nötig auch Kontakte zu Anwält*innen vermitteln.

AN EINER DEMO
– Schau was Du mitnimmst. Lass Agenda und Persönliche Notizen daheim und nimm einen gültigen Ausweis mit.
– Lass Dein Handy zuhause. Falls es doch bei Dir ist, schalte es aus.
– Verzichte auf Kontaktlinsen und fetthaltige Haucremes. Hier können sich Reizgase anreichern.
– Bleib zusammen mit Deiner Bezugsgruppe, vor allem auf dem Hin und Rückweg zur Demo.
– Rufe keine Namen an der Demosie können von zivilen Polizist*innen gehört werden. Braucht in eurer Bezugsgruppe abgemachte, erfundene Namen um euch anzusprechen.
– Mach keine Fotos oder Videoaufnahmenvon Personen und Aktionen.
BEIM CONTAINERN

Zur Zeit gibt es keine bekannten Fälle, wo Menschen die beim containern verhaftet wurden, mit einem Verfahren konfrontiert wurden. Bis anhin wurde von seiten der Eigentümerin oder der Staatsanwaltschaft auf eine Anzeige verzichtet. Trotzdem kam es immer wieder zu Verhaftungen.
– Nimm einen gültigen Ausweis mit. Falls Du Dich nicht ausweisen kannst, besteht die Möglichkeit, dass die Polizei Dich bei einer Kontrolle zur Identifikation auf die Polizeiwache mitnimmt.
– Achte auf die Überwachungskameras (auch Autonummern können identifizeirt werden)
– Falls Du verhaftet wirst, dann beachte die obenstehenden Punkte «Bei einer Festnahme».

BEI STRAFBEFEHLEN UND BUSSEN
Nach einer Demo oder Aktion kann es sein, dass Du einen Strafbefehl (oft in Form einer Busse) eingeschrieben zugeschickt bekommst.
– Melde Dich umgehend beim lokalen Antirep. So kannst Du Dich mit Menschen vernetzen die im selben Fall betroffen sind. Eine gemeinsame Strategie ist oft hilfreich.
– Erhebe auf jeden Fall Einsprache gegen den Strafbefehl. Diese muss nicht begründet sein. ACHTUNG: Du hast nur 10 Tage Zeit. Wenn Du den Strafbefehl bei der Post nicht abholst, gilt er trotzdem als zugestellt und die Frist läuft.
– Nach der Einsprache kannst Du Einsicht in die Akten nehmen und entscheiden, ob Du an der Einsprache festhältst.
– Falls Du die Einsprache nicht zurückziehst, kommt es zu einem Prozess vor Gericht. Fasll dies der Fall sein sollte, hilft Dir Antirep bei der Suche nach eine*r geeigneten Anwält*in.